STADTPFARRKIRCHE

  • Patrozinium: Hl. Ägidius (Gedenktag 1. September)
  • Im Kern gotischer Bau vom Anfang des 15. Jahrhunderts
  • 1732 bis 1734 barocker Um- bzw. Neubau
  • Turmhöhe: ca. 60 Meter
  • Länge des Kirchenschiffs: 32 Meter
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Die Pfarrkirche St. Ägidius wird 1144 erstmals erwähnt. Um 1408 erfolgte ein gotischer Neubau, von dem noch viele Teile (beispielsweise der Turm) erhalten sind. Der heutige barocke Bau entstand 1732 bis 1734 nach den Plänen des Eichstätter Hofbaumeisters Gabriel de Gabrieli.

Am mächtigen Hochaltar - einer Schöpfung des Eichstätter Altarbauers Johann Jakob Bochler von 1737 - befinden sich die bedeutendsten Kunstwerke des Gotteshauses: zum einen die beiden Anbetungsengel neben dem Tabernakel. Ihr Schöpfer ist Ignaz Günther, der im nahen Altmannstein geboren wurde und zu den hervorragendsten bayerischen Barockbildhauern zählt. Zum anderen ist auch das große Hochaltarbild (um 1670) erwähnenswert, dessen Maler namentlich leider unbekannt ist; die lokale Tradition weist es einem Eichstätter Hofmaler zu. Das Gemälde zeigt den heiligen Ägidius, den Kirchenpatron, in seiner Einsiedelei in der südfranzösischen Camargue. Der Heilige hat in der Bibel gelesen. Eine Stelle scheint ihn zu beschäftigen: er meditiert darüber. Sein Blick ist nach oben gerichtet, das Gesicht leuchtet aus der dunklen Umgebung geradezu heraus. Neben ihm kauert die Hirschkuh, die ihn der Legende nach mit ihrer Milch ernährte. Der Abtsstab nimmt bereits seine Zukunft voraus: Er wird der erste Abt des später von ihm gegründeten Benediktinerklosters St. Gilles.

Von den Deckengemälden ist vor allem das rückwärtige Bild aufgrund seiner Originalität recht interessant. Es ist dem Kirchenpatron gewidmet. „Heiliger Ägidius schütze Stadt und Land" bittet der Bildtext. Neben einer alten Ansicht der Stadt trägt der Bürgermeister die Herzen der Dietfurter in seinen Händen und bringt sie Gott dar. Das vordere große Deckenfresko im Langhaus zeigt Christus als den Krankenheiler, die kleineren Bilder erzählen aus dem Leben des heiligen Ägidius.

Auch ein genauerer Blick in die Seitenkapelle lohnt sich. Seit dem Jahr 1438 existiert in Dietfurt die Sebastiansbruderschaft, durch die sich die Stadt Schutz vor der gefürchteten Pest erhoffte. Das Thema „Die Pest in Dietfurt“ hat der unbekannte Maler des interessanten Bildes im Sebastiansaltar aufgegriffen. Das Bild im Herz-Jesu-Altar stammt von dem bekannten Eichstätter Hofmaler Michael Franz, der auch die Fresken im Schloss Hirschberg schuf.

Die 1964 freigelegten Deckenfresken im Chorraum versuchen durch Embleme das Geheimnis der Dreifaltigkeit zu erklären.

Die Orgel wurde im Jahr 1974 von der Firma Klais aus Bonn errichtet und besitzt 22 klingende Register.

Im Turm der Pfarrkirche hängen sieben Bronzeglocken. Eine genaue Beschreibung des Geläuts finden Sie hier.

Tabernakel und Anbetungsengel von Ignaz Günther Blick zur Orgelempore

Eine ausführliche Beschreibung des Gotteshauses ist im Kirchenführer zu finden, der am Schriftenstand aufliegt.

Flugportrait der Stadtpfarrkirche